Am Anfang war das alles ein bisschen verwirrend für mich, aber ich glaube langsam blicke ich durch und habe das mal zusammengeschrieben:
1. Nutzbare Batterie ≠ Gesamtkapazität
Die Batterie meines P7 hat zwar 86,2 kWh brutto, aber nutzbar sind davon nur 82,7 kWh. Der Rest ist absichtlich gesperrt, um die Lebensdauer zu verlängern. Dieser Puffer wird in der Regel nicht freigegeben, selbst wenn die Batterie altert.
2. Ladeverluste bleiben außen vor
Wenn man die Batterie von 0 auf 100 % auflädst, fließen vielleicht 90 kWh aus der Steckdose, obwohl nur 82,7 kWh im Auto ankommen. Die Differenz – Ladeverluste – entsteht durch:
- Umwandlung von Wechsel- zu Gleichstrom (AC/DC)
- Wärmeverluste
- Batterie- und Fahrzeugkühlung
- Standverbrauch (z. B. Steuergeräte, Vorheizen)
Diese 7–10 % sieht man nicht im Bordcomputer. Für den Geldbeutel und die Stromrechnung zählen sie aber sehr wohl und der Verbrauch auf 100km ist dadurch höher als das Auto anzeigt.
3. Tacho und Kilometerzähler gehen vor
Gesetzlich dürfen Tachos nicht zu wenig anzeigen, wohl aber zu viel – typischerweise 3–7 km/h über dem Realwert. Dadurch zeigt dein Auto auch mehr Kilometer an, als man tatsächlich fährt.
Das führt dazu, dass der Bordcomputer den Verbrauch auf eine zu große Strecke umrechnet – was den kWh/100 km-Wert künstlich senkt.
4. Realverbrauch: immer höher als angezeigt
Ein Beispiel:
- Du lädst 90 kWh (inkl. Ladeverlust)
- Dein Auto zeigt 450 km Reichweite bzw. gefahrene Strecke
- → Verbrauch laut Anzeige: 82.7/450*100 = 18.4 kWh/100 km
Realistisch sind es aber nur z. B. 437 km, plus Ladeverlust:
- → 90 ÷ 437 × 100 = 20,6 kWh/100 km
Dazu kommen ggf. noch Energieverluste beim Vorheizen, Standzeiten, Remote-Zugriffe, etc. – alles nicht im Bordcomputer enthalten.
PS: es scheint so als ob sich beim abgestellten Auto die Batterie alle 30 Stunden um 1% entlädt. Nach 4 Monaten in der Garage wäre sie also leer.